Am 23. Oktober 2020 startete das Regionalbüro Süd mit seiner neuen Veranstaltungsreihe "Spitzengespräche", die sich an Landrätinnen und Landräte sowie Dezernats-, Referats- und Abteilungsleitungen aus Landkreisen und kreisfreien Städten Südbayerns und Teilen Baden-Württembergs richtet, die eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur Bayern unterzeichnet haben. Thema dieser ersten Runde, die aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie digital stattfand, war: "Agile Verwaltung und kommunales Bildungsmanagement: Synergien nutzen!".
Digitalisierung, Demografischer Wandel oder Zuwanderung sind nur einige der Herausforderungen, denen Kommunalverwaltungen gegenüberstehen. Um für komplexe Themen wie diese schnell tragfähige Lösungen mit einem möglichst breiten Konsens zu finden, ist ein ressortübergreifendes Zusammenwirken aller Beteiligten notwendig. Dazu braucht es Prozesse, die eine Zusammenarbeit über klassische Zuständigkeiten hinweg ermöglichen und eine Agilität in der Verwaltung zulassen. Als Motor einer agilen Verwaltung kann das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement (DKBM) mit seinen kooperativen Strukturen dienen.
Dr. Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg, betonte in seinem Grußwort, dass die Herausforderungen an Verwaltungen zunehmen und immer differenzierter werden. Um auch in Zukunft darauf reagieren zu können sei eine Vernetzung wichtig.
Dr. Daniel Rölle, Vertretung des Lehrstuhls für Verwaltungswissenschaft, Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz, ging in seinem Vortrag darauf ein, wie sich die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an Verwaltungen verändern und welche Aspekte dieser Veränderungsdruck auf die Verwaltungen mit sich bringt. Um dem entgegenzuwirken sei das Konzept der "Agilen Verwaltung" ein möglicher Ansatz. Zu den Kernelementen einer agilen Verwaltung zählen die Vernetzung unterschiedlicher Fachbereiche über Organisationsgrenzen hinweg sowie mehr Beteiligung durch die frühzeitige Einbindung relevanter Akteure aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Hier lassen sich Parallelen zum kommunalen Bildungsmanagement finden, die sich im Sinne einer agilen Verwaltung auch auf andere Bereiche oder Themen übertragen bzw. ausbauen lassen.
In einer Austauschrunde konnten die rund 20 Teilnehmenden über bereits vorhandene ressortübergreifende Strukturen berichten und weitere Anknüpfungspunkte für eine agile Verwaltung diskutieren.
Das zweite Spitzengespräch ist für den frühen Sommer des kommenden Jahres geplant.
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