Die Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement
Mit der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Landkreise und kreisfreie Städte beim Auf- und Ausbau eines datenbasierten Bildungsmanagements auf kommunaler Ebene.
Grundidee dieses Strukturförderprogramms ist es, Kreise und kreisfreie Städte in die Lage zu versetzen, ihre Bildungssteuerung zu optimieren. Dazu werden innerhalb der Kommunalverwaltungen Managementstrukturen eingeführt, die eine Zusammenarbeit aller Ämter fördert, die für den Bildungsbereich relevant sind. Außerdem wird ein Bildungsmonitoring aufgebaut. Eine daraus resultierende Bildungsberichterstattung liefert verlässliche Daten über das Bildungssystem vor Ort und dient als Grundlage für fundierte bildungspolitische Entscheidungen. Um die Bildungsangebote einer Region bedarfsorientiert aufeinander abzustimmen, werden alle lokal aktiven zivilgesellschaftlichen Bildungsakteure systematisch in die Prozesse der Bildungssteuerung mit einbezogen.

Zur Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement zählen:
Die Transferagenturen
Bei der Umsetzung ihres datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements steht den Kreisen und kreisfreien Städten ein Netzwerk von bundesweit neun regionalen Transferagenturen zur Seite. Sie unterstützen die Kommunen bei der Analyse ihrer lokalen Ausgangs- und Bedarfssituation und beraten sie bei der Entwicklung von Zielen für die Gestaltung und Umsetzung ihrer kommunalen Bildungslandschaft. Dazu sammeln sie Wissen und Konzepte von erfahrenen Kommunen und geben diese Erfahrungen je nach Bedarf an andere Kommunen weiter. Die Transferagenturen entwickeln für die Mitarbeitenden in den Verwaltungen, die mit dem Aufbau des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements betraut sind, Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote und unterstützen zudem den Austausch und die Vernetzung zwischen den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern.
Die Transferagenturen starteten im Jahr 2014. Mittlerweile arbeiten deutschlandweit mehr als 200 Kreise und kreisfreie Städte fest mit einer Transferagentur zusammen. Die zentralen Ziele einer Zusammenarbeit sind in einer Zielvereinbarung zwischen Transferagentur und Kommune geregelt.
Alle Transferagenturen und ihre Standorte auf einen Blick:
- Transferagentur Bayern mit Standorten in München und Nürnberg
- Transferagentur Brandenburg mit Standort in Potsdam
- Transferagentur Hessen mit Standort in Offenbach
- Transferagentur Mitteldeutschland für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen mit Standorten in Leipzig und Halle
- Transferagentur Niedersachsen mit Standort in Osnabrück
- Transferagentur Nord-Ost für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit Standorten in Kiel und Schwerin
- Transferagentur Nordrhein-Westfalen mit Standort in Münster
- Transferagentur Rheinland-Pfalz - Saarland mit Standort in Trier
- Transferagentur für Großstädte mit Standorten in Berlin, Bremen und Hamburg für Großstädte ab 250.000 Einwohner

Bildung integriert
Das Förderprogramm "Bildung integriert" soll Landkreisen und kreisfreien Städten den Einstieg in ein kommunales Bildungsmanagement erleichtern. Über die Förderung stehen in der Regel 50 Prozent der Personalmittel für eine Stelle im Bildungsmanagement und eine Stelle im Bildungsmonitoring zur Verfügung. Hinzu kommen weitere Mittel für Monitoring-Software und Dienstreisen.
Zentrale Punkte des Programms sind der Aufbau ämterübergreifender Managementstrukturen, ein Bildungsmonitoring mit einer fortlaufenden Bildungsberichterstattung sowie die Entwicklung eines Beratungsangebotes, das lebenslanges Lernen im Blick hat.
Aktuell werden bundesweit rund 80 Kommunen durch "Bildung integriert" unterstützt. Die Zusammenarbeit mit einer Transferagentur ist Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Programms. In Bayern nehmen derzeit 31 Kommunen an "Bildung integriert" teil. Alle diese bayerischen Kommunen arbeiten mit der Transferagentur Bayern im Rahmen einer Zielvereinbarung zusammen.
Kommunale Koordinierung
Mit dem Förderprogramm "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" unterstützt das BMBF Landkreise und kreisfreie Städte bei der Integration von Neuzugewanderten in das Bildungssystem. Die Förderung umfasst die vollständige Finanzierung von bis zu drei kommunalen Koordinatorinnen oder Koordinatoren, die die Bildungsangebote für Neuzugewanderte in ihrer Kommune im Blick haben. Hinzu kommen Mittel für Dienstreisen.
Zentrale Punkte des Programms sind die Bündelung der lokalen Kräfte und das ämterübergreifend abgestimmte Handeln im Hinblick auf Bildung und Integration. Da dies auch Bestandteile eines kommunalen Bildungsmanagements sind, wurde dieses Förderprogramm in die Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement eingebettet. Die Zusammenarbeit mit einer Transferagentur ist jedoch keine Fördervoraussetzung.
Die Transferagentur Bayern bietet den kommunalen Koordinatorinnen und Koordinatoren kontinuierlich Qualifizierungsveranstaltungen rund um das Thema "Integration und Bildung" an. Die Mehrheit der am Förderprogramm teilnehmenden Kommunen in Bayern und auch in Baden-Württemberg nehmen diese Qualifizierungsangebote regelmäßig wahr.
Dieses Förderprogramm fand in ganz Deutschland großen Anklang: Bundesweit nehmen 321 Landkreise und kreisfreie Städte teil – davon sind 71 Kommunen in Bayern und 34 in Baden-Württemberg.
Die Transferinitiative wurde 2013 ins Leben gerufen, um die Ergebnisse und Erfolge des BMBF-Vorgängerprogramms "Lernen vor Ort" in die Fläche zu tragen. Im Rahmen von "Lernen vor Ort" haben sich bundesweit 40 Pilotkommunen zwischen 2009 und 2014 auf den Weg gemacht, ein kommunales Bildungsmanagement datenbasiert zu entwickeln und umzusetzen.
Mehr unter www.transferinitiative.de.