Kommunale Bildungslandschaften sind ein Schlüsselelement erfolgreicher Regionalentwicklung. Ihre qualitätsvolle Ausgestaltung fördert Fachkräftesicherung, gesellschaftlichen Zusammenhalt und individuelle Entwicklung im lebensbegleitenden Lernen. Es kommt somit auf die strategische und konzeptionelle Weiterentwicklung von Bildungsangeboten an, um attraktiv und zukunftsorientiert zu sein.
Wie aber kann eine solche Entwicklung erreicht werden, die echte Lösungsstrategien bei der Umsetzung des Rechts auf Ganztagsbildung ab dem Jahr 2026, dem konzeptionellen Ausbau der kulturellen Bildung oder in der Bildung für nachhaltige Entwicklung bereithält?
Vernetzung, das wurde auf der Tagung unter dem Motto „Innovationen in der kommunalen Bildung – mit Kooperationen zu modernen Bildungslandschaften“ deutlich, ist hierfür ein zentraler Schlüssel: Innovationen entstehen durch Kommunikation, fachlichen Diskurs und Zusammenarbeit. Markus Braun, Bürgermeister und Referent für Schule, Bildung und Sport aus der Stadt Fürth machte sich für mehr Innovationen in der kommunalen Bildung stark: „Bildung ist unsere wichtigste Ressource bei der Lösung zentraler Herausforderungen, ob im gesellschaftlichen Zusammenleben, im nachhaltigen Handeln oder bei der Fachkräfteentwicklung. Alles was wir hier investieren, bekommen wir vielfach zurückbezahlt. Bildung ist Zukunftssicherung!“
Die Teilnehmenden auf der Konferenz diskutierten zu zentralen Herausforderungen für die kommunale Bildung, u.a. Innovationen im Bildungsmanagement können gelingen: In zwei Foren lag daher der Fokus darauf, wie eine kommunenübergreifende Kooperation und Vernetzung Entwicklungsbeschleuniger sein kann. Die Transferagentur Bayern Nord stellte Ergebnisse aus zwei Arbeitsgemeinschaften vor, eine zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ und eine weitere zum „Recht auf Ganztagsbildung im Grundschulalter“. In der AG Ganztag wurden beispielsweise Aktivitäten zu Fachkräften für den Ganztag gebündelt und in der AG BNE eine Checkliste zur Akteurslandschaft gemeinsam entwickelt. An diesen AGs beteiligen sich jeweils 13 nordbayerische Kommunen. Das Besondere daran ist: Bildungsverantwortliche arbeiten dort seit Januar 2023 kollaborativ zusammen, d.h. sie bündeln ihre Expertise und entwickeln gemeinsam Strategien, Handlungskonzepte und Produkte, die Kommunen für die weitere Ausgestaltung nutzen können. Alle Ergebnisse und Produkte sind bereits unter www.transferagentur-bayern.de zu finden. Die Erkenntnisse aus den AGs werden für eine Weiterförderung der Transferagentur Bayern als REAB Bayern ab 2024 genutzt und ggf. in weitere thematische Arbeitsgemeinschaften miteinfließen.
Neben den Herausforderungen im Ganztag und in der Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutierten die Teilnehmenden auch zur Kulturellen Bildung. Eine Befragung des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg unter rund 150 Kulturverantwortlichen bekräftigt den Bedarf nach einer strategischen Einbindung der kulturellen Bildung in Schulen und Kitas. Hierzu zählen z.B. die bessere Vernetzung der Kulturakteurinnen und -akteure mit allgemeinbildenden Schulen – etwa über den Ausbau von Koordinierungsstellen wie der Kultur- und Schulservices, Beauftragte für kulturelle Bildung in Schulen und Ministerium sowie eine stärkere Nutzung von z.B. Theater oder Bibliotheken. Ein kommunales Bildungsmanagement kann zu einer Realisierung dieser Vorhaben entscheidend beitragen.
Das Forum Kultur in der Metropolregion Nürnberg:
Das Forum Kultur ist eine zentrale Arbeitsgruppe aus Leiterinnen und Leitern sowie Expertinnen und Experten regionaler Kulturverwaltungen und überregional bedeutender Kultureinrichtungen aus der Region. Über 50 Mitglieder befassen sich in diesem Gremium mit aktuellen kulturpolitischen Themen sowie Herausforderungen im Kulturbereich vor Ort und erarbeiten gemeinsame überregionale und zukunftsweisende Projekte.