Kurz vor dem Ende des Förderprogramms "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" haben sich die Mitarbeitenden aus 32 nordbayerischen Kommunen vergangene Woche in Erlangen zu einem gemeinsamen Workshop der Transferagentur Bayern Nord getroffen und Bilanz gezogen. Nach rund vier Jahren Arbeit steht fest: Vielerorts wurden Strukturen geschaffen, die die Bildungsintegration Neuzugewanderter wesentlich erleichtern, sie effektiv gestalten und so zu einer Erfolgsgeschichte machen.
Seit 2016 waren bayernweit rund 100 kommunale Koordinatorinnen und Koordinatoren angetreten, um zu analysieren, wo Schwierigkeiten bei der Bildungsintegration Neuzugewanderter bestehen. Oft in enger Kooperation mit den örtlichen Bildungsbüros. Ab Mitte des Jahres läuft das Förderprogramm nun nach und nach in allen Kommunen aus. Bei einem abschließenden Workshop der Transferagentur Bayern Nord am 11.02.2020 zogen 36 Koordinatorinnen und Koordinatoren aus Mittel-, Ober- und Unterfranken sowie der Oberpfalz eine erste Bilanz ihrer Arbeit: In rund 100 Gremien und Arbeitskreisen brachten sie Bildungsverantwortliche zusammen, moderierten Austausch- und Entscheidungsprozesse und sorgten dafür, dass auf datenbasierter Grundlage bildungspolitische Entscheidungen getroffen werden konnten. Um Transparenz über die Bildungsangebote in ihren Kommunen und ihre Arbeit zu schaffen, gaben sie weit über 80 Broschüren heraus. Darunter finden sich Wegweiser zu Sprachkursen, Informationsmaterialien für Neuzugewanderte zum Bildungssystem und zur Schulpflicht sowie ganzheitliche Integrationskonzepte. In allen Kommunen sind die Informationen über eigens entwickelte Apps und Websites online abrufbar.
Deutlich wurde aber auch: Noch ist nicht alle Arbeit getan. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren Nordbayerns sehen große Herausforderungen, die in den nächsten Monaten und Jahren auf die Städte und Gemeinden zukommen werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Bildungsintegration von Menschen, die aus dem EU-Ausland zuwandern aber auch die bessere Integration von geflüchteten Frauen und jungen Müttern. Wichtig wäre hierzu, die jetzt durch die Bildungskoordinatorinnen und -koordinatoren vorhandene Expertise in Beratung und Koordination aufrecht zu erhalten, um die gesamtkommunalen Strategien für Integration und Bildung weiter auszubauen. Doch nur wenige Städte und Landkreise haben sich bisher entschlossen, die Stellen aus eigenen Mitteln weiter zu finanzieren.