Veranstaltungsdokumentation: Statuskonferenz am 23. Juni 2022
(im Bild von links: Dr. Andrea Ruyter-Petznek, BMBF, Dr. Anika Duveneck, Freie Universität Berlin, Sandra Schmedemann, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Fabian Mader, Moderator, Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister Stadt Erlangen, Sabine Grünwald, stellv. Landrätin Landkreis Augsburg)
Quo vadis – Kommunale Bildungslandschaften vor Ort
In einem Podiumsgespräch diskutierten unter der Moderation des Journalisten Fabian Mader zentrale Akteure des Bundes, des Landes, der Kommunen und der Wissenschaft über aktuelle Bildungsherausforderungen wie die Integration von Neuzugewanderten, die bildungsbezogenen Folgen aus der Coronapandemie, die Digitalisierung von Bildung sowie die Chancengleichheit u.a. bei Bildungszugängen. Dabei waren auch die weiteren Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten der kommunalen Bildungslandschaften Thema. Schwerpunkt des Gesprächs waren der Strukturaufbau vor Ort sowie die Rahmenbedingungen.
An der Gesprächsrunde nahmen teil:
- Dr. Anika Duveneck, Freie Universität Berlin
- Dr. Andrea Ruyter-Petznek, Leiterin des Referats Bildung in Regionen; Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Sandra Schmedemann, Leiterin des Referats Recht der Grundschulen und Mittelschulen (ohne Lehrerangelegenheiten), Schulorganisation und Bildungsregionen im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus
- Sabine Grünwald, Stellvertretende Landrätin des Landkreises Augsburg
- Dr. Florian Janik, Stellvertretender Ratsvorsitzender der Europäischen Metropolregion Nürnberg, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen
In einer einleitenden Ansprache unterstrich Dr. Andrea Ruyter-Petznek, dass der Bund die Kommunen weiterhin bei der Gestaltung ihrer Bildungslandschaften unterstützen werde und das BMBF dazu das Förderprogramm "Bildungskommunen" auf den Weg gebracht habe. Weitere Vorlagetermine sollen den Kommunen die Bewerbung erleichtern.
Sandra Schmedemann sieht im Bildungsmanagement auch aus Perspektive des Freistaates Bayern einen wesentlichen Beitrag zur Bildungspolitik. Sie betonte zudem wie wichtig es sei, dass Bund, Land und Kommunen im Austausch bleiben, um aktuelle und künftige Aufgaben im Bildungsbereich gemeinsam zu bewältigen.
Dr. Florian Janik wertschätzte die Programme des Bundes, die die Kommunen aus seiner Sicht dabei unterstützten, sich einen besseren Überblick über die Bildungslage vor Ort zu verschaffen. Damit die Kommunen mehr Gestaltungsspielraum vor Ort haben, müsse man nun über Strukturen und Zuständigkeiten sprechen. Dass es hier noch Nachholbedarf gibt, zeige sich aktuell an der Umsetzung des Ganztags.
Die Herausforderungen für die Kommunen durch den Ganztag bestätigte auch Sabine Grünwald. Sie betonte, dass der Strukturaufbau durch das kommunale Bildungsmanagement für den Landkreis Augsburg wichtig und hilfreich war und bleibt – dies zeigt sich beispielsweise aktuell auch wieder im Bereich der Integration.
Dass eine Zusammenarbeit der föderalen Ebenen wichtig ist – darin waren sich die Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion einig.
Dr. Anika Duveneck blickte aus wissenschaftlicher Perspektive auf das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement (DKBM) und die Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung von Bildungsgerechtigkeit. Ihr Fazit: Trotz Grenzen beim Erreichen von Bildungsgerechtigkeit, unterstützt das DKBM Kommunen bei der Begegnung ihrer Bildungsherausforderungen, indem es ihre Handlungsfähigkeit erhöht.